Zu Beginn des Jahres 2015 hatte die Deutsch-Japanische-Gesellschaft Erfurt die Idee, ein ganz besonderes Ereignis nach Erfurt zu holen. Die Freundschaft zur Deutsch-Japanischen Gesellschaft Frankfurt mit KLAUS KASPER machte die Ideenfindung vergleichsweise einfach. So kamen wir zu NIHON BUYO und TAIKO – einer besonderen Aufführung aus traditionellem Tanz und der Dynamik der Taiko-Trommeln. Der Ort für eine so große Künstlergruppe war noch fraglich. Aber was kann es Besseres für solch eine Veranstaltung geben, als das große Theater Erfurt. So war der Ort schnell gefunden. Die Künstler aus Fernost ließen es sich nicht nehmen, die Stadt am Tag vor ihrem Auftritt am 12. Oktober näher zu erkunden. Hier ein paar Eindrücke:
Am Nachmittag des 11. Oktober lud die Deutsch-Japanische Gesellschaft Erfurt in die Studiobühne zum Workshop ein. Es kamen unerwartet viele und nach einer kurzen Einführung…
…ging es los mit einer kurzen Darbietung des Könnens der japanischen Künstler.Und das alles kostenlos. Die Dynamik und Aggressivität der Trommeln der Taiko-Gruppe REN-UTE-NA aus Tokio standen im Widerspruch zur Anmut der Shamisen und des traditionellen Tanzes von MICHIKO YAMAZAKI. Sicherlich für europäische Ohren nicht ganz einfach aufzunehmen, zumal die Rhythmik und die tonalen Gesangseinlagen in keinem deutschen Musikbuch zu finden sind. Aber das machte es gerade aus…eine Reise nach Fernost, ohne sich vom Fleck bewegen zu müssen.

Im Dialog: die Sanduhrtrommel Tsuzumi und die kleinere Kotsuzumi gespielt von TAZAE MOCHIZUKI (rechts)
Die Tsuzumi-Meisterin TAZAE MOCHIZUKI – zugleich auch künstlerische Direktorin des Nationaltheaters in Tokio – faszinierte mit ihrer Mitspielerin technisch und in ihrer fernöstlichen Selbstkontrolle und Konzentration. Nach der Vorstellung der einzelnen Instrumente ging es los und jeder konnte sich in den nächsten 45 Minuten selbst ausprobieren. Es wurde schweißtreibend getrommelt, getanzt ung gezupft.
Am Abend des 12. Oktober 2015 war es dann soweit. Alle Mitglieder, einschließlich der Künstler, waren aufgeregt, wie das erste Event der Deutsch-Japanischen Geschichte in dieser Größe ankommen wird. Die 18 Künstler von Nihon Buyo und Taiko entführten das Publikum in das alte Japan des 19. Jahrhunderts. Die vier Jahreszeiten Japans mit ihrer mystischen Bedeutung waren Thema des Abends. Ein wirklich akustisch wie optisches Erlebnis. Die Künstler erhielten nach dem Auftritt stehenden Applaus. Das spricht für sich. Für alle war es ein sehr schöner und erfolgreicher Abend. Der Verein jedenfalls wird auch in den kommenden Jahren an dieser Veranstaltung festhalten wollen.
Ein paar Eindrücke vom Auftritt für all die, die nicht dabei sein konnten:
Am 12.12.2015 erreichte uns ein Dankschreiben der Shamisen-Meisterin KATSUJU KINEYA, welche sich über die Gastfreundschaft, das Publikum und das Theater in Erfurt – und gerade auch die Stadt – sehr
begeistert zeigte und daher sehr gerne wieder zu uns kommen möchte. Auch wir sagen nochmals DANKE an die sehr aufgeschlossenen Künstler aus Fernost und auf alle Fälle Mata ne, bis bald.